Zuckerfrei, aber nicht harmlos: Risiken von Saccharin und Sucralose
Viele Menschen greifen zu künstlichen Süßstoffen, um Zucker zu vermeiden und Kalorien zu sparen. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Nicht alle Zuckerersatzstoffe sind unbedenklich – insbesondere Saccharin und Sucralose stehen zunehmend in der Kritik.
Mikrobiom verändert – schon bei geringen Mengen
Eine aktuelle Studie untersuchte die Auswirkungen von vier gängigen Süßstoffen (Sacharin, Sucralose, Aspartam K, Stevia) auf das menschliche Mikrobiom. Das alarmierende Ergebnis: Selbst bei einer Aufnahme deutlich unterhalb der empfohlenen Tageshöchstmengen kam es bei allen Süßstoffen zu Veränderungen der Darmflora. Am stärksten betroffen waren die Gruppen, die Saccharin und Sucralose konsumierten.
Der Grund: Diese beiden Süßstoffe verbleiben besonders lange im Darm – Saccharin wird nur langsam ins Blut aufgenommen, Sucralose fast vollständig wieder ausgeschieden. Dadurch haben sie intensiven Kontakt mit den Darmbakterien – mit weitreichenden Folgen für das Mikrobiom.
Gestörte Glukosetoleranz – Risiko für Diabetes
Die Teilnehmer, die Saccharin oder Sucralose erhielten, zeigten im Glukosetoleranztest auffällig erhöhte Blutzuckerwerte. Ihre Fähigkeit, Zucker zu verarbeiten, war deutlich eingeschränkt – ein Frühzeichen für eine gestörte Glukosetoleranz, die als Risikofaktor für Übergewicht und Typ-2-Diabetes gilt.
Bemerkenswert: Selbst Mäuse, die nie Süßstoffe konsumiert hatten, reagierten ähnlich – allein durch die Übertragung der veränderten Darmflora von betroffenen Menschen. Die Forschenden schließen daraus, dass die negativen Effekte auf den Blutzucker vor allem durch die Veränderung des Mikrobioms entstehen – und nicht durch den Süßstoff selbst.
Gefährliche Veränderungen der Darmbakterien
Eine Laborstudie aus dem Jahr 2021 liefert weitere Hinweise auf die Risiken künstlicher Süßstoffe. Die Untersuchung zeigt: Saccharin, Sucralose und Aspartam können von eigentlich nützlichen Darmbakterien wie Escherichia coli und Enterococcus faecalis aufgenommen werden. In der Folge verändern sich diese Bakterien so stark, dass sie die Darmwand durchdringen und in den Blutkreislauf gelangen können.
Einmal im Körperinneren, sind sie nicht mehr harmlos: Die veränderten Bakterien können sich in wichtigen Organen wie Leber, Milz oder Lymphknoten ansammeln – und dort Infektionen und Entzündungsreaktionen hervorrufen.
Besonders alarmierend: Bereits sehr geringe Mengen – im Laborversuch nur 100 Mikrogramm – genügten, um die Zusammensetzung der Darmflora zu beeinflussen. Eine Dosis, die im Alltag durch Süßstoffe in Getränken, Proteinshakes, Proteinriegeln, Joghurts oder Kaugummis leicht erreicht werden kann.
Besser: Weniger süß statt süßstoffreich
Wer seiner Gesundheit langfristig etwas Gutes tun möchte, sollte auf künstliche Süßstoffe verzichten – und auch den Zuckerkonsum insgesamt reduzieren. Der Körper kann sich erstaunlich schnell umgewöhnen: Bereits nach wenigen Wochen verändert sich das Geschmacksempfinden, und das Verlangen nach Süßem nimmt deutlich ab.
Dieser bewusste Verzicht entlastet nicht nur den Stoffwechsel, sondern kann auch das Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Entzündungen im Körper senken – ganz ohne künstliche Zusätze oder Ersatzstoffe. Der nachhaltigste Weg zu mehr Gesundheit führt also nicht über Ersatzlösungen, sondern über einen echten Wandel im Ernährungsverhalten.
Weniger Süßgeschmack – mehr Gesundheit
Weniger süß, mehr Leben: Starte heute deinen Weg raus aus der Süßstoff- und Zuckerfalle.
Schon kleine Veränderungen machen einen großen Unterschied – für Darm, Stoffwechsel und Wohlbefinden.